Billiger als Solar: die Schwerkraftlampe

Bald Serienproduktion

2012 veröffentlichten die britischen Erfinder Martin Riddiford und Jim Reeves das GravityLight, ihre technisch simple, aber geniale Erfindung. Jetzt geht sie dank Crowdfunding in Serienproduktion.

Die beiden übertrugen das Prinzip der Pendeluhr auf die Energieerzeugung. Die Uhr läuft durch die Schwerkraft, die das Gewicht nach unten zieht. Die Lampe bekommt durch ein angehängtes Gewicht den für den Betrieb benötigten Strom. Zuerst muss es, wie bei der Pendeluhr auch, an einer Kette hochgezogen werden, und wird dann von der Schwerkraft wieder nach unten gezogen.

Das GravityLight bedeutet eine revolutionäre Neuerung für Gebiete ohne Stromanschluss (in Afrika 90 Prozent), wo die Menschen Petroleum- oder Kerosin als Lichtquelle verbrennen müssen – mit allen Folgen für die Umwelt: Gesundheits- und klimaschädliche Emissionen. Zwar sind Leuchtkraft und Beleuchtungswinkel der Schwerkraftlampe noch begrenzt, doch zum Lesen oder als Küchenlampe reicht es bereits. Das Gewicht ist kein extra hergestelltes, sondern ein Beutel, der mit Sand oder Steinen gefüllt werden muss, von etwa 10 kg Gewicht. Das verbilligt den Preis entscheidend. Die Leistung reicht für etwa eine halbe Stunde, dann muss das Gewicht wieder hochgezogen werden.

Der gegenwärtige Stückpreis von 4,50 Euro ist zwar knapp kalkuliert, für viele in Armut lebenden Menschen wird die Schwerkraftlampe dennoch vorerst unerschwinglich bleiben. Daher haben Riddiford und Reeves ein Sponsoringsystem entwickelt: Für eine Spende von 45 Euro zugunsten des Projekts GravityLight stellen die Entwickler Menschen in Armut jeweils eine Lampe zur Verfügung. Die Spender bekommen ebenfalls eine. Die beiden Designer wurden 2013 vom Magazin Time für eine der 25 besten Erfindungen des Jahres ausgezeichnet. 2015 soll die Serienproduktion starten. In einer Crowdfunding-Aktion wollten die beiden 40.ooo Euro einsammeln – bekommen haben sie mehr als 300.ooo.

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