Gericht kippt Rosebank-Ölfeld

Drohende Kohlenstoffemissionen nicht berücksichtigt

Offshore-Plattform – Foto © Jeremy Bishop, Unsplash

Die Genehmigung des riesigen Rosebank-Ölfelds vor den Shetland-Inseln durch die frühere konservative britische Regierung wurde am vergangenen Donnerstag (30.01.2025) von einem Gericht in Edinburgh für unrechtmäßig erklärt. In dem Urteil heißt es dem britischen Guardian zufolge, dass die durch die Verbrennung von Öl und Gas in dem größten unerschlossenen Ölfeld im Vereinigten Königreich entstehenden Kohlenstoffemissionen nicht berücksichtigt worden seien.

Das Urteil ist Teil eines bei Gerichten im Vereinigten Königreich zu beobachten Trends – es ist das dritte Mal innerhalb des vergangenen Jahres haben die Richter entschieden, dass „nachgelagerte“ Emissionen bei Planungsentscheidungen berücksichtigt werden müssen“, sagte der Anwalt von ClientEarth, Robert Clarke, in einer Presseerklärung. Dies ist ein klares Signal aus dem Gerichtssaal, dass Unternehmen und Regierungen nicht länger die Augen vor der großen Mehrheit der Emissionen verschließen können, die ihre Kohle-, Öl- und Gasfelder verursachen“.

Der Richter schrieb in dem 57seitigen Urteil, dass die Wiedereinsetzung der Entscheidung „auf rechtmäßiger Grundlage“ im öffentlichen Interesse liege, da die Auswirkungen des Klimawandels die Interessen der Entwickler überwiegen. Die geschäftsführende Direktorin Tessa Khan sagte, die derzeitige Labour-Regierung sollte die Genehmigung für beide Projekte verweigern.

„Die Klimawissenschaft ist kristallklar, dass wir keine neuen Öl- und Gasfelder erschließen können, wenn wir innerhalb der sicheren Klimagrenzen bleiben“, sagte Khan, wie BBC News berichtet. „Die Zeiten, in denen Regierungen neue Bohrungen genehmigten, ohne die Auswirkungen auf das Klima zu berücksichtigen, sind vorbei. Die Gerichte haben dem zugestimmt, was Klimaschützer schon die ganze Zeit gesagt haben: Rosebank und Jackdaw sind rechtswidrig, und ihre vollen Klimaauswirkungen müssen jetzt angemessen berücksichtigt werden.“

Die Internationale Energieagentur hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es keine neuen Bohrungen nach Öl und Gas geben sollte, wenn wir verhindern wollen, dass die globale Erwärmung die im Pariser Abkommen von 2015 empfohlene Grenze von 1,5 Grad Celsius überschreitet.

Klimaschützer und Gewerkschaften haben argumentiert, dass die britische Regierung in erneuerbare Energien investieren sollte, um die Klimaziele zu erreichen und billige und sichere Energie bereitzustellen, berichtete The Guardian.

Mit dem Gerichtsurteil wird die Entscheidung über Rosebank – das sich mehrheitlich im Besitz von Equinor befindet – und Jackdaw an die Regierung zurückverwiesen. Ein Sprecher des britischen Ministeriums für Energiesicherheit und Net Zero sagte, die Regierung werde Umweltrichtlinien erhalten, die die Emissionen von Öl und Gas berücksichtigen, und voraussichtlich im Frühjahr ein Update vorlegen.

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