Zweimal 40 Gigawatt

Grünes Wasserstoffsystem für Europa und Nordafrika

Die Europäische Union hat zusammen mit Nordafrika, der Ukraine und anderen Nachbarländern die einmalige Chance, ein grünes Wasserstoffsystem zu verwirklichen. Europa einschließlich der Ukraine verfügt über gute Erneuerbare Energieressourcen, während Nordafrika hervorragende und reichhaltige Vorräte besitzt. Europa kann seine Gasinfrastruktur mit Verbindungen nach Nordafrika und anderen Ländern für den Transport und die Speicherung von Wasserstoff wiederverwenden und verfügt über eine weltweit führende Industrie für saubere Wasserstoffproduktion, vor allem in punkto Produktion von Elektrolyseuren. So die Einschätzung von Hydrogen Europe und vier Konsorten der „2×40 GW Initiative“.

Die Europäische Union hat die Kerngedanken von Hydrogen Europe und der 2×40 Watt Initiative in ihre am 08.07.2020 verkündete Europäische Wasserstoffstrategie aufgenommen. In enger Zusammenarbeit mit ihren Nachbarländern kann die EU darauf aufbauen und eine weltweit führende Industrie für die Herstellung von Wasserstoff aus Erneuerbaren Energieträgern schaffen. Dedizierte und integrierte Multi-GW-Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff werden dadurch das enorme Potenzial Erneuerbarer Energien freisetzen.

Wir, die europäische Wasserstoffindustrie, bestehend aus der Hydrogen Europe, der African Hydrogen Partnership Initiative, dem Ukrainian Hydrogen Council und der Dii Desert Energy, sowie dem EU-GCC Clean Energy Technology Network, setzen uns für die Aufrechterhaltung einer starken und weltweit führenden Elektrolyseindustrie und eines weltweit führenden Elektrolysemarktes sowie für die Herstellung von Erneuerbarem Wasserstoff zu gleichen und schließlich niedrigeren Kosten als kohlenstoffarmer (blauer) Wasserstoff ein. Voraussetzung dafür ist, dass sich in der Europäischen Union und ihren Nachbarländern (z.B. Nordafrika und Ukraine) so bald wie möglich ein Elektrolyse-Markt von 2×40 GW entwickelt.

Roadmaps

Eine Roadmap für 40 GW Elektrolyse-Kapazität in der EU bis 2030 zeigt einen 6 GW Eigenbedarfsmarkt (Wasserstoffproduktion am Ort der Nachfrage) und einen 34 GW Wasserstoffmarkt (Wasserstoffproduktion in der Nähe der Ressource). Ein Fahrplan für 40 GW Elektrolyse-Kapazität in Nordafrika und der Ukraine bis 2030 sieht 7,5 GW Wasserstoffproduktion für den Inlandsmarkt und 32,5 GW Wasserstoff-Pproduktionskapazität für den Export vor.

Wenn bis 2030 ein Elektrolyse-Markt von zweimal 40 GW zusammen mit der erforderlichen zusätzlichen Erneuerbaren Energiekapazität realisiert wird, wird Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien gegenüber fossilem (grauem) Wasserstoff kostenmäßig wettbewerbsfähig. Elektrolyseure im GW-Maßstab an Wind- und Solar-Wasserstoff-Produktionsstandorten werden 2025 Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien zu wettbewerbsfähigen Kosten erzeugen.

82 Mio. t CO2-Emissionen, 140.000 bis 170.000 Arbeitsplätze

Durch die Realisierung einer Elektrolyseurkapazität von zweimal 40 GW zur Erzeugung von grünem Wasserstoff könnten in der EU etwa 82 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Die Gesamtinvestitionen in die Elektrolyseur-Kapazität belaufen sich auf 25 bis 30 Milliarden Euro, wodurch 140.000 bis 170.000 Arbeitsplätze in Herstellung und Wartung der 2×40-GW-Elektrolyseure geschaffen werden.

Die Industrie braucht die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten, um einen Wasserstoffmarkt, eine Infrastruktur und eine Wasserstoffwirtschaft zu entwerfen und in die Tat umzusetzen. Entscheidend ist dabei die Konzeption und Realisierung neuer, einzigartiger und langlebiger Mechanismen der gegenseitigen Zusammenarbeit auf politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene zwischen der EU und Nordafrika, der Ukraine und anderen Nachbarländern.

Aufbauend auf dieser Position können Europa und seine Nachbarn Weltmarktführer für grünen Wasserstoff und seine Erzeugungstechnologien werden. Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung einer erschwinglichen, sauberen und wohlhabenden Wirtschaft spielen. Wasserstoff ermöglicht den kosteneffizienten Transport und die Speicherung Erneuerbarer Energie in großen Mengen und kann die Energienutzung in allen Sektoren dekarbonisieren, bzw. defossilisieren.

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