DUH startet „Sommer-NO2-Messaktion“

Betroffene können Luftverschmutzung melden

Die Deutsche Umwelthilfe teilt mit: „Nach dem großen Erfolg unserer ersten bundesweiten Stickoxid-Messaktion im Februar 2018, starten wir im Juni 2018 nun unsere Sommer-Messaktion„. Unter dem Motto: „Decke auf, wo Atmen krank macht!“ bittet die Umweltschutzorganisation um Unterstützung der Bewohner von deutschen Städten und Gemeinden, „bis zum 20.05.2018 mitzuteilen, wo die Luft durch Dieselabgase verpestet ist – damit wir nachmessen können.“

Das amtliche Messnetz für das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid sei mit 247 verkehrsnahen Messpunkten in Deutschland „löchrig wie ein Schweizer Käse“. Denn nicht nur in Stuttgart, München oder Berlin sei die Luft mit NO2 belastet: Hunderttausende Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen, in die Kita oder zur Schule gehen, leiden darunter.

Gemeinsam mit vielen hundert freiwilligen Helfern habe die DUH Anfang 2018 einen Monat lang an 559 Orten in Deutschland die Luftqualität nachgemessen – mit „erschreckenden Ergebnissen“. 89 Prozent der Messstellen hätten mit Werten von mehr als 20 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft (µg/m³) gesundheitlich bedenkliche Belastungen der Atemluft gezeigt. Und an 67 bisher unbekannten Messorten sei sogar der amtliche Grenzwert von 40 µg/m³ überschritten worden – und zwar auch an bisher als nicht besonders belastet wahrgenommenen Orten wie der Kleinstadt Alsfeld (53,5 µg/m³), oder den Gemeinden Höchberg (41,6) oder Budenheim (40).

Die DUH will im Juni an 500 weiteren, bisher nicht untersuchten Stellen einen ganzen Monat lang die Luftqualität messen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert: „Die Mittel aus dem Sofortprogramm für Saubere Luft der Bundesregierung müssen auf alle Städte und Gemeinden ausgedehnt werden, die unter gesundheitlich bedenklichen NO2-Werten leiden. Es dürfen nicht nur die wenigen Dutzenden Städte mit amtlichen Messpunkten finanziell unterstützt werden.“

In vielen tausend deutschen Städten und Gemeinden gebe es keine amtliche Messstation. Daher existiere dort vielfach auch kein Problembewusstsein, so die DUH. Resch: „Die amtlichen Luftbelastungsdaten zeigen nur einen Ausschnitt des Problems. Tatsächlich ist es weit größer als bislang angenommen. Es wird Zeit, dass die Luftbelastung in Deutschland ernst genommen wird und Politik und Wirtschaft endlich handeln: Jeder Mensch hat ein Recht auf saubere Luft.“

->Quelle und Melde-Möglichkeit: duh.de/abgasalarm